Soweit nicht anders gekennzeichnet, stammen diese Bären aus den Jahren 1991 bis 1997, der Zeit, als ich noch auf Märkten und Teddybörsen verkauft habe. Leider habe ich nicht mehr von allen Teddys, die ich heute gerne vorzeigen würde, auch Fotos, aber hier ist zumindest eine kleine Auswahl.
Cowboy Kurt war nicht als Cowboy geplant, aber als er fertig war, hatte er ein keckes Kinn, das etwas an den jungen John Wayne erinnerte, und das lockige Fell passte auch zu einem kernigen Naturburschen, also wurde er ein Cowboy. Die Pferde im Hintergrund sind echt: Die beiden alten Haflingerstuten meiner Mutter, die wie immer ein grandioses Händchen beim fotografieren hatte.
Das Burgfräulein klang wie eine gute Idee, war es aber nicht. Allein das Kleid zu nähen hat länger gedauert als der ganze Bär, und wie alles, das lange Ärmel hat, saß es nicht richtig - ein Teddy hat nun einmal keine Schultern. Der Gesichtsausdruck der guten Elisa ist auch nicht so geworden, wie ich ihn gerne gehabt hätte, etwas zu süß und nichtssagend. Aber als Gesamtpaket ist sie doch ziemlich eindrucksvoll geworden.
Einer meiner Schmendricks. Ich glaube, ich habe drei oder vier gemacht - verschiedene Bären, aber mit ähnlicher Ausstattung. Dieser ist aus gespitztem Mohair, den ich mit Schwarztee gefärbt habe, um einen netten Farbkontrast mit dem blauen Zauberhut und Umhang zu erzeugen.
Tarzan ist aus Lamahaar gefertigt, ein Material, mit dem ich sehr gern arbeite, weil ich damit Gesichter sehr schön modellieren kann. Auf dem Bild liegt leider etwas zu viel Schatten, sonst könnte man erkennen, dass er eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Tarzan-Darsteller Lex Barker hat. Das Leopardenfell ist ein Stück von einer alten Kunstfelljacke, die so noch zu letzten Ehren gekommen ist.
Olivia steht stellvertretend für eine Reihe niedlicher, mädchenhafter Bären, die ich immer sehr gerne mochte. Leider habe ich derzeit kein Foto meiner Ophelia, die einen ähnlichen Gesichtsausdruck hatte und in ihrem weißen Kleidchen meistens für eine Braut gehalten wurde. Olivia hier trägt nur einen Kragen, aber mir war immer schon der Bär wichtiger als das Outfit.
Leider nicht das Beste aller Fotos, aber einer meiner besten Bären. Perkin entstand als Versuch, den englischen König Richard III als Teddy umzusetzen. Da der im gleichnamigen Shakespearedrama verwachsen ist, hat auch mein Perkin einen ausgeprägten Buckel und unterschiedlich hoch angesetzte Arme. Nur den verkniffenen Gesichtsausdruck, den Richard III auf den Bildern hat, mochte ich dem Bären nicht antun, so dass er jetzt sehr vergnügt wirkt. Weil er damit doch nicht so sehr wie ein Richard aussah, habe ich ihn nach dem Thronprätenten Perkin Warbeck benannt.
Der Seeräubär ist aus Alpaka gemacht mit einem abgesetzten Gesicht aus Lamahaar. Westen, wie er sie trägt, sind als Kleidung einfach umzusetzen, schon weil sie keine Ärmel haben. Heute turnt er nicht mehr in der Takelage, aber mit einer Strickleiter im Bücherregal meiner besten Freundin, und es ist immer schön, beide zu treffen.
Dieser Dracula ist für einen Wettberb mit Bären in Hollywood-Themen entstanden und wurde mit einem Sonderpreis ausgezeichnet. Sein halboffener Mund hat zwei kleine Zähnchen, die er hier gleich in den Hals der armen Cora schlagen wird. Sie sind aus Modelliermasse gemacht und mehrmals lackiert, um ihnen eine Art Zahnschmelz zu verpassen. Da ich mich bei der Arbeit in den Finger gestochen habe, sind sie als besonderen Gimmick jeder mit einem Tropfen echten Blutes dekoriert.
Zwei weitere Literaturbären: Sylvie und Bruno, die Elfenkinder aus einem eher unbekannten Werk Lewis Carrolls. Das grüne Wams, das der kleine Bruno trägt, hat meine Mutter für ihn genäht. Sie sind aus einem etwas schütteren Mohair genäht, der gut zu ihrem Blumenfeen-Aussehen passt. Die kleine Hagebutte an Brunos Kragen ist das Tüpfelchen auf dem I, manchmal hat man einfach Glück, welche Dekoration man auftreiben kann.
Auch auf dem Flohmarkt kann man fündig werden. Als meine Mutter dieses kleine Spinnrad, entweder für Puppen oder als Dekoartikel gedacht, aufgetrieben hat, war es ihre Idee, dass ich ein Rumpelstilzchen mache. Der rötliche Mohair ist gefärbter und aufgebürster Rohmohair, bei dem die Farbe wirklich schön rübergekommen ist. Weil ich mich am Spinnrad orientieren musste, ist Rumpelstilzchen kleiner als die meisten anderen meiner Bären, nur knapp 20cm.
Einer meiner Robin Hoods. Weil der erste so gut ankam, hatte er drei oder vier Nachfolger, alle aus Lamahaar und in klassisches Lincolngrün gekleidet. Dieser hier, aus dunklem Stoff, war der grüßte mit ungefähr 30cm, auch wenn er in meinen Augen am Ende mehr wie Little John ausgesehen hat.