Etwas über mich

Maja IlischIch bin sechsunddreißig Jahre alt, studierte Bibliothekarin, gelernte Buchhändlerin, leidenschaftliche Autorin, seit kurzem wieder Bärenmacherin, und lebe mit meinem Partner in der schönen Kaiserstadt Aachen, umgeben von tausenden von Büchern und einer deutlich kleineren, aber dennoch präsenten Sammlung von Teddybären. Beides sind alte Leidenschaften, die mich niemals wirklich losgelassen haben:

Meinen ersten Teddybären habe ich 1989 gemacht, im Alter von vierzehn Jahren, und Anfang der Neunziger stand ich sogar kurz davor, das zu meinem Beruf machen wollen. Mein Vorbild war in Greifweite: Meine Mutter war jahrelang erst Puppen- und dann Bärenmacherin, und es war die große Zeit der Bärensammler. Meine Schwester machte Minibären, ich machte reguläre Teddys, und meine Mutter war unter den ersten, die voll gegliederte Bären wie in der Natur machte und ist nach meinem Wissen die einzige, die wirklich jede Bärenart der Welt gemacht hat. Auf Kunsthandwerkermärkten, später auf Fachbörsen, als Assistenz in Volkshochschulkursen und als Teddydoktorin hatte ich viel Spaß an der Sache…

Bis irgendwann die Luft raus war. Ich hatte alle Bären gemacht, die ich machen wollte, keine neuen Ideen, und dank Intervention meiner Eltern, die doch wollten, dass ich etwas richtiges lerne und mich nicht auf eine Branche konzentriere, von der niemand sagen konnte, wie lang die gut geht, einen Beruf studiert, den ich liebte. Als ich dann auch noch eine Ausbildung zur Buchhändlerin anfing, fehlte die Zeit zum Bärenmachen, und ich nahm ohne Tränen meinen Abschied aus der Szene. Was blieb, war die Sammlung - aber fortan konzentrierte ich mich ganz auf meine große Liebe, das Schreiben.

Als Autorin habe ich viel erreicht in den letzten Jahren. Ich habe eine Community für Fantasyschreiber gegründet, eine ganze Reihe an Romanen geschrieben und habe heute das Glück, von einer wunderbaren Agentur vertreten zu werden, damit das auch mit dem Buchvertrag bald mal klappt. In jedem Fall bin ich glücklich, eine ganze Reihe an Autoren zu kennen und meine Freunde nennen zu dürfen. Sie sind es auch, die mich zu Ursomorph inspiriert haben, aber dazu an anderer Stelle mehr. Dass ich außerdem Texte für Gerichtsshows geschrieben habe, ist ist heute nur noch eine Fußnote und wird mir von niemandem mehr übelgenommen.

Heute bin ich also wieder bei den Teddybären angekommen. Die Ideen sind wieder da, die Zeit auch, und der Spaß sowieso. Nebenbei bin ich begeisterte Rollenspielerin, mache Musik und kann Stunden und Stunden mit der gefährlichsten Nebenbeschäftigung der Welt, dem Webdesign - wenn man einmal anfängt, kann man nicht mehr aufhören - verbringen. Erstaunlich, dass mir dabei noch genug Zeit zum Lesen bleibt! Aber über eines kann ich mich ganz sicher nicht beklagen: Langweile.